Wie in Ghana und Kiel aus Bambus ein Fahrrad wird

In jedem einzel­nen Rahmen stecken knapp 80 Stunden liebe­volle Hand­arbeit. Der Produktions­prozess ist nicht nur auf­wendig, sondern es ist auch höchste Sorg­falt gefordert. Und das Ganze "Made in Ghana".

1. Den richtigen Bambus finden und schlagen

Als erstes wird für dein Bambus­fahrrad natür­lich der Roh­stoff geschlagen. Bambus wächst in vielen Ländern dieser Erde einfach wild, auch in Ghana. Daher ist es kein Problem, den passenden Bambus zu finden.

2. Der Bambus wird getrocknet und ausgewählt

Der Bambus wird nach dem Schlagen aufwendig über mehrere Monate getrocknet. So wird er richtig fest und wider­stands­fähig. Nachdem der Bambus getrocknet ist, werden die schönsten Bambus­stangen für den Rahmen­bau ausgesucht. Sie werden von innen behandelt und sind dann bereit für den Aufbau.

3. Rahmenlehren sorgen für die richtige Geometrie

Jetzt werden die Bambus­rohre für die Einspann­vor­rich­tung, Rahmen­lehren genannt, vorbereitet. Die Befes­tigung in den Rahmen­lehren sorgt dafür, dass wir für jede Rahmen­größe und -form die korrekte Geo­metrie er­reichen. Mit etwas Harz werden die Bambus­rohre fixiert. Über Nacht trocknet das Harz, so­dass alles fest sitzt, um aus dem Bambus einen Rahmen zu fertigen.

4. Umwicklung mit Sisal

Der Rahmen ist jetzt zwar in Form, allerdings ist er noch nicht stabil genug. Deshalb werden die Verbindungen mit in Harz getränkten Sisal-Seilen um­wickelt. Sisal besteht aus Naturfasern bestimmter Agaven. Auch dieses Gebilde trocknet eine Zeit aus, bis der Bambus­rahmen extrem stabil ist.

5. Grob- und Feinschliff

Sobald das Harz getrocknet ist, geht es darum, den Rahmen optisch zu perfek­tionieren. Dafür werden die Sisal-Harz- Verbindungen in Handarbeit abgeschliffen, um ihn in eine ansprechende, gleichmäßige Form zu bringen. Abschließend werden die Verbindungen poliert - so entsteht die einzigartige Optik.

6. Qualitätskontrolle

Nun ist der Rahmen theoretisch fertig. Allerdings muss jetzt die Qualität getestet und nach­gewiesen werden. Anhand einer detail­lierten Check­liste gehen die Mitarbeiter des Work­shops die kritischen Punkte, z.B. den Abstand zwischen den Ausfall­enden o.ä., durch. So genügt jeder my Boo Bambusrahmen höchst möglichen Qualitätsansprüchen.

7. Lackierung und Prüfung

Alle unsere Rahmen werden in Ghana hochwertig lackiert und auf die europäische Witterung vorbereitet. In Deutschland werden alle Rahmen noch einmal von Hand gecheckt, bevor die Endmontage des Fahrrads beginnt.
Unsere Rahmen wurden in Deutschland vom renommierten Prüfinstitut "Efbe Prüftechnik GmbH" nach der geltenden EN-Norm getestet.

8. Montage in Kiel

In unserer Manufaktur in Kiel montieren wir die Fahrräder in vier bis zwölf Stunden. Je nach dem, wie individuell es zusammengestellt wurde. Jedes Fahrrad wird in Einzelplatzmontage gefertigt. Das bedeutet: Ein*e Mechaniker*in baut ein Fahrrad von Anfang bis Ende komplett auf. Als Meisterbetrieb bilden wir auch aus. Drei Kolleg*innen absolvieren aktuell ihre Ausbildung als Zweiradmechatroniker*in.